Erscheinungsbild und Blatt
Der Gefleckte Aronstab ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 40 cm erreicht. Dieser Geophyt besitzt ein horizontales, walnussgroßes, knolliges Rhizom als Überdauerungsorgan. Alle Pflanzenteile sind giftig.
Die grundständigen Laubblätter sind lang gestielt und 10 bis 20 cm lang. Die einfache Blattspreite ist breit pfeilförmig. Bei einigen Populationen besitzen die sattgrünen Blattspreiten dunkle Flecken (daher der Name).
Blütenstand und Blüte
Die Blütezeit reicht von April bis Mai, also am Ende des Vollfrühlings. Der Gefleckte Aronstab ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der Blütenstand besitzt den für Araceae typischen Aufbau ein einzelnes Hochblatt, die Spatha, das den sogenannten Kolben (Spadix) umgibt. Die hell- bis gelb-grüne Spatha ist tütenförmig eingerollt, wobei in der bestäubungsfähigen Zeit der obere Bereich, der etwa 3,5- bis 6-mal so lang ist wie unterer, offen und der untere Bereich ist geschlossen, dazwischen ist die eingeschnürt. Am Kolben sitzen unten die weiblichen Blüten und darüber die fertilen männlichen (in der Mitte), über den fertilen männlichen Blüten sitzt ein Kranz steriler, borstenartiger Blüten, die auch als Reusenhaare bezeichnet werden. Die reduzierten, eingeschlechtigen Blüten besitzen keine Blütenhüllblätter. Die Staubbeutel sind meist gelb.
Giftigkeit
Der Gefleckte Aronstab ist in allen Pflanzenteilen sehr stark giftig. Vor allem Kleinkinder sind durch den Genuss der Beeren gefährdet. Trotzdem sind nach der Literatur 60 % der gemeldeten Fälle symptomlos verlaufen, bei 40% traten Schleimhautreizungen auf, bei 20 % waren Magen und Darm betroffen. Die Haut reizende Wirkung wird durch Scharfstoffe und durch Calciumoxalatkristalle hervorgerufen, die durch ihre Raphidenbündel die Haut verletzen und das Eindringen der übrigen Giftstoffe ermöglichen. Schwerwiegende, auch tödliche Vergiftungen sind vor allem bei Weidevieh aufgetreten. Die frische Pflanze und ihr Saft wirken stärker als die getrockneten Pflanzenteile. Die Inhaltsstoffe sind weitgehend noch unbekannt. Der Hauptwirkstoff soll Aroin sein, der in der frischen Knolle mit 0,005 % am stärksten vertreten ist.